Page 77 - Entlebucher Brattig 2021
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                                                                 Manchmal braucht es dann imaginäre Drachen, die man
                                                                 mit schiefem Gesang und Stampfen in die Flucht schlagen
                                                                 kann, einen Klecks Farbe, um graue Wolken zu bemalen,
                                                                 eine eingängige Melodie, die Leichtigkeit in die Kinder-
                                                                 herzen zaubert und die sie tanzen lässt – ja, manchmal,
                                                                 da braucht es ein bisschen Magie. An den Krankenhaus-
                                                                 betten erzählt und inszeniert Dr. StrubuLà deshalb kühne
                                                                 Verwandlungsgeschichten, die vor Tapferkeit und Lebens-
                                                                 mut nur so strotzen. Sie schafft Welten, die tröstlich sind
                                                                 und Geborgenheit schaffen. Und so werden in diesen
                                                                 Kunststücken die kleinen Patienten zu dem, was sie sein
                                                                 könnten, müssten sie nicht gerade das schwierigste
                                                                 Abenteuer ihres Lebens bestehen: gewiefte, kichernde,
                                                                 herumlachende «Luusbuebe und Luusmeitli».

                                                                 Karin Zemp, *1990, Hasle, dipl. Bankwirtschafterin HF,
                                                                 Studentin an der PH Luzern


                                                                 1  Dr. StrubuLà, Traumdoktorin Stiftung Theodora.
                                                                 2  Groucho Marx (*2. Oktober 1890 als Julius Henry Marx in New
                                                                 York; † 19. August 1977 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer
                                                                 Schauspieler und Entertainer. Als geistreicher Wortführer der Marx
                                                                 Brothers wurde er zu einem der erfolgreichsten englischsprachigen
                                                                 Komiker.





                                                                 Stiftung Theodora:          Dr. StrubuLà:
                                                                 Die Stiftung Theodora verfolgt   Regula Senn ist als Traumdok-
                                                                 seit 1993 das Ziel, den Alltag   torin für die Stiftung Theodora
                                                                 von Kindern im Spital und in   in Schweizer Kinderspitälern
                                                                 spezialisierten Institutionen mit   sowie als Clownin in spezia-
                                                                 Freude und Lachen aufzuhei-  lisierten Institutionen tätig.
                                                                 tern. Heute organisiert und   Ebenfalls macht sie Besuche
                                                                 finanziert die als gemeinnützig   im Altersheim, referiert über
           Für einen Moment in einer anderen Welt                anerkannte Stiftung jede Woche   Humor, erschafft Theaterstücke
           Natürlich geht es auf vielen Abteilungen von Schweizer   den Besuch von 62 Profi-Artis-  und musikalische Eigenheiten.
           Spitälern auch an anderen Tagen lebhaft zu. Die kleinen   ten in 35 Spitälern und 29 Insti-  Sie ist Hinterfragerin, Tänzerin
                                                                                             und wenn sie eine Kuh wäre,
                                                                 tutionen für Kinder mit Behin-
           Patienten veranstalten Ballspiele in den Gängen oder   derung in der Schweiz.     würde sie Bruna heissen.
           fahren mit dem Dreirad durch die Spitalflure. Doch viele   Jährlich schenken die Theodo-  Gross geworden ist sie im
           Kinder, die behandelt werden, sind geschwächt von     ra-Künstler schweizweit Lachen   Luzerner Seetal und hatte nach
           Infektionen oder Entzündungen, hängen mehrere Stun-   und Momente des Glücks bei   ihrer Grundausbildung als
           den täglich am Tropf und verbringen viel Zeit mit War-  über 100 000 Kinderbesuchen.  Pharma-Assistentin und jahre-
                                                                                             langer Berufserfahrung einen
                                                                 https://ch.theodora.org/de
           ten: auf Untersuchungen und -ergebnisse, auf die Thera-                           Nagel übrig. Nach der Ausbil-
           pie, auf Besucher, auf die Entlassung. Langwierige    Spenden                     dung zur Clownin in Basel und
           Erkrankungen haben sowohl für die kleinen Kämpfe-     Per Post: PC 10-61645-5     pädagogischer Erfahrungs-
                                                                 CH51 0900 0000 1006 1645 5
           rinnen und Kämpfer, aber auch für ihre Familien körper-  (IBAN)                   sammlung konnte sie ihrem
           liche und seelische Belastungen zur Folge. Sie sind   Per Bank: UBS Lausanne /    Traumberuf Spitalclownin
           ständig von Ernsthaftigkeit und Langeweile umzingelt.   CH66 0024 3243 G054 9454 0  nachgehen. Selbst sagt sie:
                                                                                             Der Clown war und ist meine
           Diese sind wie weggeblasen, sobald Dr. StrubuLà und   (IBAN)                      Rettung.
           ihre Berufskolleginnen und -kollegen mit den Kindern
           basteln, trommeln, malen, singen, tanzen und kneten.
           Die Kinder werden sorglos und für einen Moment in eine
           andere Welt entführt. An einem Ort, an dem scheinbar
           Unmögliches federleicht und selbstverständlich ist.
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