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für die Verlegung der Luftseilbahn und der Namens-
änderung in Luftseilbahn Schüpfheim – Farnere gab der
«Füdlibürger» die bereits erstellte, modern ausgestattete
Seilbahn-Talstation im Raum Feldgass beim Feldli an.
Diese Tatsache werde zu einer wesentlichen Kostensen-
kung beim Seilbahnprojekt führen, hiess es.
Auch die Escholzmatter geben eine Fasnachtszeitung
heraus
Ebenfalls Mitte der 60er-Jahre gründeten ein paar
Escholz matter «Narren» die Escholzmatter Fasnachts-
zeitung, die bis heute erscheint. Damals wurde diese mit
einem Spiritusdrucker mithilfe von Matrizen gedruckt.
Bei diesem Druckverfahren konnte man höchstens
250 Abzüge herstellen, dann war die Matrize verbraucht.
Später stellte man die Fasnachtszeitung im Offsetdruck
oder mithilfe von Fotokopien her. Im Entlebucher Heimat-
archiv in Escholzmatt gibt es noch ein paar ältere Aus-
gaben davon zu bestaunen. Die Escholzmatter Autoren
und Autorinnen hatten hin und wieder mit Prozess-
androhungen verärgerter, düpierter Bürger zu kämpfen.
Doch wie in den anderen Gemeinden auch, blieben die
Autoren und Autorinnen anonym.
Der «Füdlibürger», die Fasnachts-
zeitung von ein paar fasnachts-
verrückten Schüpfern, erschien von
Mitte der 60er-Jahre bis 1974 und
wurde auf richtigem Zeitungspapier
gedruckt. Nach ein paar kurzen
Unterbrüchen ohne Fasnachtszei-
tung entstand 1992 die Fasnachts-
gesellschaft Schüpfheim, welche
den Nachfolger «Schüpfer Göiggu»
herausgibt. Dieser kostete 2019
sieben Franken.
auf den Markt. Somit konnte und wollte man auch im
Entlebuch die Kunst der «Schnitzelbank» in gedruckter
Form unter die Leute bringen. Den «Füdli bürgern» aus
Schüpfheim waren diese günstigen Druckverfahren aber
nicht gut genug. Einheimische Grafiker und Zeichner
illustrierten die Artikel der Autoren und liessen dann
von Schriftsetzern und Druckern echte Zeitungen in der
damaligen Buchdruckerei Schüpfheim AG herstellen. Anfang der 1970er-Jahre hiess die
Einige der Autoren und Herausgeber des «Füdlibürgers» Escholzmatter Fasnachtszeitung
leben heute noch. Der «Füdlibürger» erschien bis 1974. noch «Guuggengruss». Am Anfang
noch mithilfe eines Matritzen-
druckers oder mit Fotokopierer
hergestellt, wurde dieser später Vereinzelt gab es auch Fasnachts-
«Füdlibürger»: Schon damals regionale Themen in «Guuggergruess» umbenannt zeitungen, die nach kurzer Zeit wie-
aufgegriffen und im Offsetdruck hergestellt. der verschwanden. So zum Beispiel
Er erscheint heute noch. das «Stärnefüfi», die unabhängige
Fasnachtszeitung von Escholzmatt
Im «Horner» 1967 berichtete der Schüpfer «Füdlibürger» und Schüpfheim von 1994, rechts
auf dem Bild. Interessant ist dort,
unter der Rubrik «Verkehr und Touristik» über die dama- dass die Beiträge für diese Fas-
lige erste Konzessionsverweigerung des Bundes für die nachtszeitung postlagernd nach
geplante Luftseilbahn Rothorn – Sörenberg und schlug Hasle gesendet werden mussten.
vor, diese nach Schüpfheim zu verlegen. Als Hauptgrund

