Page 93 - Entlebucher Brattig 2021
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                                      A eim Tisch si di Junge under sich gsi. Die si aber z bequem gsi, säuber öppis z produ-
                                      ziere. Däfür hei si ihri Lehrer, won ou ich däzue ghört ha, uf d Roue gschobe. Mitere
                                      Straf het schliesslech bi somene guet gluunete Publikum niemer müesse rächne.
                                      «D Lehrer hei üs bis itz gäng befole, was mier z tüe hei», hets gheisse, «hütt müi si
                                      einisch mache, was mier vo ihne verlange!» Jede müess uä ga ds Pischama aalege
                                      und i möglechscht churzer Zit wider im Saau unde si. Wär zersch da sig, heig gwunne.
                                      Ich mues säge: Ich ha mi gruusig ufgregt, das nä nüt i Sinn cho isch, wo si säuber
                                      chönnte biete. Däzue si d Zimmer vo de Lehrer über vier Stöck vertöut gsi, auso ganz ä
                                      ungliichi Chance-Verteilig. Mit mim Zimmer im vierte Stock obe bin ich zu auem äne
                                      no am auerischlimmschte dra gsi.
                                      Ich bi druuf und dra gsi, ds Mitmache bi däm Gspass z verweigere. Aber das wär fürne
                                      Lehrer nid grad ä vorbüudlechi Iistöuig gsi. Di andere Lehrer si a mer verbii und gägem
                                      Usgang zue gschosse. Ich ha d Fuscht im Sack gmacht und de Schöuere bösi Blick
                                      zuegworfe. Die hei schadefröidig hinder mer naa glachet, wo si mich zletscht ou no zum
                                      Saau us gseh hei verschwinde.
                                      Im Stägehuus usse han i ä Erlüüchtig gha: Ich ha Schueh, Hose, Hömmli, Liibli abzoge
                                      und aues über d Chäuerstäge abe ane Huuffe gworfe. Nume no d Socke und d Under-
                                      hose han i aabhaute, äbe die mit de ufdruckte Redli oder Ringli oder Blüemli oder
                                      churz: Rundumili. So bin i i Saau iä gspurtet, de Tische naa hindere grennt, ha zhin-
                                      derscht umegha und ds üssere Bei über ds innere ufe Bode gsetzt win ä Schliiffschueh-
                                      fahrer sini Schlööf, wenn er umne Kurve siblet. Natürlech hets mi unde use gnoh, ich
                                      ha ja nume d Socke aagha. Uf der andere Site bin i wider füre ziibet. Ds Publikum het
                                      gjohlet, d Froue hei ggüüsset – bsunders d Turnkoleginne vo de Paula – und hei sä
                                      gfrägt, öbs äm Söpp säuber i Sinn cho sig, so sexy Hösli z chouffe, oder öb si für ihn
                                      so öppis Obszöns poschtet heig. D Paula isch umene Antwort nid verläge gsi: Si wüssi
                                      nid, obs d Söhn gsi sige oder d Töchter.
                                      De zwöit Lehrer, dä wo gmeint het, er heig putzt, het gar nid gmerkt, das der Applaus
                                      amene ander ggoute het. De ganz Aabe hei mi d Froue höch gnoh wäg mim super
                                      Pischama oder Baby-Doll. Ich ha die Aadütige natürlech gnosse. Wele Maa isch nid
                                      stouz, wenn er bi sövu Hüehnder darf «Hahn im Chorb» si!

                                      Und itz, zwe Täg später, isch das «Pijama» no einisch i Mittupunkt grückt.
                                      Am Mäntig Aabe hei d Frou aube Turne gha. D Paula het am Viertu ab achti d Turn-
                                      täsche gnoh und isch zum Hus uus. Chuum ha sä gseh, gägem Dorfplatz abe louffe,
                                      lüütets a de Türe. Wär isch es gsi? Ds Trudi! Das mues sich hinderem Huus versteckt
                                      gha ha, bis d Paula verschwunde gsi isch. «Du, Söpp», het si gseit, «gim-mer dini
                                      Underhose, weisch, die mit dene Blüemli oder weiss nid was für Rundumili druf, die
                                      wo vorgeschter z Brig aagha hesch! Ich säg der, ich ha fascht i d Hose gmacht vor
                                      Lache!» Ou itz het si glächlet win ä Spitzbueb. Ich ha sä gfrägt: «Was wottsch du mit
                                      dene Hose?»
                                      «Das säg i nid! Aber gäu, du gisch mer sä! Chunnsch sä de scho wider ume über.»
                                      «Ich weis ja gar nid, wo sä mues ga sueche.» – «Ich scho! Z vorderscht uf de Loube het
                                      sä d Poula hütt z Mitttag ufghäicht. Die hei itz schön möge tröchne.»
                                      Ich ha mi no chli gspeert, bi die Hose do aber ga reie. Ds Trudi het bständig glachet, ou
                                      no, won ere d Hose brunge ha.
                                      «Darfsch de i de Poula nid säge, das mer sä ggäh hesch! Seisch, vilicht heig sä öpper
                                      gstole, du wüssisch nüt! Muesch eifach lüge!»
                                      «Los, Trudi, ich cha nid lüge. Ich cha nid!»
                                      «Mou, du muesch! – Aber itz mues i pressiere, süsch chum i z spät i ds Turne. Tschou,
                                      Söpp! Dank der de scho no!»
                                      De isch si ggange. Ich ha ddänkt: «Was Cheibs het ächt das Trudi mit dene Hose
                                      im Sinn?»
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