Page 150 - Entlebucher Brattig 2021
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entlebucher brattig 2021attig 2021
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Corona
weiche beim Einkaufen aus, damit mir die
Leute nicht zu nahe kommen. Zwar muss
ich aktuell – nach heutigem Wissensstand –
weder eine Wiederansteckung befürchten
noch kann ich andere gefährden, aber das
Vertrauen in meine bisher robuste Gesund- Corona-Lach-Hals-Stecker
heit ist erschüttert.
Covid-19 ist offensichtlich nicht einfach eine Corona: damit wirsch ned zur Amazona
Grippe. Corona: macht di fett wie a dicki Bohna
Imelda Corradini-Stadler Corona: das kostet Milliona
Schüpfheim
Corona: I muass mi mit Feria belohna
Corona: do wird jeda Lada zur Todeszona
Die Geburt unseres ersten Kindes zu Corona-Zeiten Corona: i find di gail
zLeba isch nüma so stail
Unserer jungen Familie konnte fast nichts Cornel arbeitet als Lokführer bei der BLS in
Besseres als die Corona-Zeit passieren. Langnau. Da ein akuter Lokführermangel Corona: Instagram Tussis und Co.
Unser kleiner Sonnenschein Leano erblickte herrscht, wäre es unter normalen Umstän-
am Samstagabend, 21. März, um 18.40 Uhr den undenkbar gewesen, Überzeit abzu- sind au a biz obanaba ko
das Licht der Welt. Sein Papa Cornel durfte bauen. Doch da der Fahrplan wegen Corona Corona: zBispil vor perfekta Infiltration
mit uns noch auf die Wöchnerinnenstation. um die Hälfte reduziert worden war, ging
Am Sonntag, 22. März, wurde das kom- das auf einmal. Somit hatten alle eine drum landend sovil uf dar Intensivstation
plette Besuchsverbot veranlasst, das auch Win-Win-Situation. Die BLS hatte einen Corona: du fangsch üs mit dina
für alle Väter galt. Wir sahen Cornel erst am Freiwilligen, der zu Hause bleiben wollte Sensationa
Donnerstag, 26. März, wieder, als er kam, und wir erlebten jede neue Situation zu
um uns nach Hause zu holen. Da ich einen dritt. Corona: do merksch wedar was zählt
Notkaiserschnitt hatte, blieb ich die gewohnte Immer wieder kommt die Frage nach einem
Aufenthaltslänge im Spital. Einerseits machte längeren Vaterschaftsurlaub auf. Wir haben Der Geist und das liebe Geld
mir das Besuchsverbot nichts aus, da ich dies jetzt unter speziellen Bedingungen Corona: blibsch für immar?
mich voll und ganz auf Leano und meine getestet. Es ist auf alle Fälle eine schöne
Gesundheit konzentrieren konnte. Anderer- Zeit, wenn der Papa länger daheim bei sei- oder wird’s no schlimmar?
seits vermisste ich vor allem meinen Mann ner Familie bleiben darf. Wir genossen Corona: as Luxusproblem vo da Richa
Cornel. Zum Glück kann man in der heuti- diese Zeit sehr, was ohne Corona so nicht
gen Zeit mit Face-Time telefonieren. Da ich möglich gewesen wäre. armi Länder hend au ohni, täglich tusigi
noch viel Neues zu lernen hatte, ging auch vo Licha
diese Zeit im Spital schnell vorbei. Patricia Geisser-Dahinden
Zuhause blieb uns dank Corona wieder viel Escholzmatt-Marbach Corona, Pest und Cholera
Zeit, uns nur um unsere kleine Familie zu Stop, lang mi einfach nüma a !
kümmern und uns richtig kennenzulernen.
Da nun der kleine Mann den Ton angab, Corona: dEltra lernad ihri Kinder kenna
waren wir froh, dass wir auch mal am Tag
schlafen konnten. Wir errichteten eine Leano- und merked: miar törfend nüd verpenna
WhatsApp-Gruppe für unsere Familien- Corona: das isch a Welt mit neua Visiona
angehörigen. Damit konnten wir sie immer
auf dem Laufenden halten. So gerne wir Corona: du gosch miar uf da Weckar
Besuch von Familie, Freunden und Bekann- I kriaga da Corona-Lach-Hals-Stecker
ten gehabt hätten, so sehr genossen wir es
auch, nur unter uns zu sein. Da wir den
Rhythmus von Leano noch nicht kannten, Claudia Hofstetter-Cantieni
war es ein stressfreies Kennenlernen – wir Kindergärtnerin und DaZ-Fachlehrperson,
schliefen, wenn auch er schlief. Unsere Doppleschwand/Donat (GR)
Hebamme sagte zu mir: «So wie du das
Wochenbett zu Hause erlebst, sollte es
immer sein und nicht nur in dieser speziel-
len Zeit des Lockdown.»
Wir wohnen alleine auf einem Heimetli mit
einem schönen Umschwung und so genos-
sen wir den sonnigen April draussen. Auch
spazieren gehen ging bei uns super. Da wir
eine längere Zufahrtsstrasse haben, konn-
ten wir kleinere Spaziergänge vornehmen,
ohne jemandem zu begegnen.

